Kaufmännische Berufe

Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement

Tätigkeiten und Ausbildungsinhalte

Waren kaufen und verkaufen

Als Kauffrau oder Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement bist du das Verkaufsgenie deines Unternehmens. Du kaufst die Waren direkt beim Hersteller ein und verkaufst sie dann weiter an Einzelhändler oder Betriebe, die sie weiterverarbeiten. Dabei spielt der Bereich E-Commerce eine immer größere Rolle.

Dafür holst du Angebote ein, vergleichst sie und verhandelst mit Geschäftspartnern. Hier sind deine Englischkenntnisse gefragt, denn Kunden und  Lieferanten sitzen oft im Ausland! Sobald die Ware da ist, kontrollierst du sie und kümmerst dich um die fachgerechte Lagerung. Jetzt wird es spannend: Die eingekaufte Ware verkaufst du an deine Kunden weiter und sorgst dafür, dass sie rechtzeitig dort ankommt. Neben deinem Verhandlungsgeschick behältst du auch in Sachen Finanzen stets den Überblick.

In deiner Ausbildung kannst du zwischen den Fachrichtungen Großhandel und Außenhandel wählen. Während du als Kaufmann für Großhandelsmanagement bei Großhändlern aller Wirtschaftszweige arbeitest (z.B. in der Fahrzeugindustrie), bist du als Kaufmann für Außenhandelsmanagement in Import- und Exportabteilungen von Produktionsbetrieben oder in Außenhandelsunternehmen beschäftigt.

Übrigens: Die Ausbildung hieß bis 2020 noch Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Die Berufsbezeichnung und die Inhalte der Ausbildung wurden optimiert, um der wachsenden Bedeutung von elektronischen Geschäftsprozessen und E-Commerce gerecht zu werden. Auch prozessorientierte und projektförmige Arbeit spielt in der neuen Ausbildung eine wichtige Rolle.

Das lernst du in der Ausbildung

Ausbildung zum/zur Kauf­mann/-frau für Groß- und Außen­handelsmanagement

Duale Ausbildung in Unternehmen und Berufsschule

Deine Ausbildung dauert drei Jahre und findet sowohl in deinem Ausbildungsunternehmen als auch in der Berufsschule statt. Sie endet mit einer Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen Teil und einem fallbezogenen Fachgespräch besteht.

Das sind deine Ausbildungsinhalte:

  • Waren richtig ein- und verkaufen
  • Transportmittel und -wege im internationalen Warenverkehr kennen lernen und Frachtverträge abschließen
  • Angebote vergleichen und fremdsprachige Gebote erstellen
  • Gespräche mit Lieferanten und Kunden planen und führen
  • Verkaufspreise ermitteln und kalkulieren
  • Kunden informieren, beraten und Reklamationen bearbeiten

Ausbildungsvoraussetzungen

Du findest das günstigste Angebot

Wenn Freunde dich um eine Besorgung bitten, weißt du genau, wo du sie schnell und günstig bekommst? Deine eigenen Einkäufe planst du genau durch und weißt, wie viel Geld du dafür ausgeben kannst? Dann erfüllst du schon einmal die Grundvoraussetzungen für den Beruf Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement. Wenn dir außerdem noch der Kundenkontakt liegt und du gute Noten in Deutsch und Englisch hast, ist dies der richtige Beruf für dich.

Darüber hinaus solltest du diese Voraussetzungen für die Ausbildung zum/zur Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement erfüllen:

  • Du hast gute Noten in Mathe – das ist z.B. wichtig, um Frachtkosten zu kalkulieren. 
  • Du hast Spaß am Gebrauch von Word und Excel. 
  • Du hast Freude am Umgang mit Daten und Zahlen sowie an Verwaltungsaufgaben.
  • Du bist sehr sorgfältig und kannst dich mündlich und schriftlich gut ausdrücken. 
  • Unternehmen erwarten von dir Abitur.

Weiterbildung und Perspektiven

Und nach der Ausbildung?

Der Onlinehandel boomt – beste Voraussetzungen für eine Karriere als Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement!  Nach deiner Ausbildung kannst du in Unternehmen fast aller Wirtschaftsbereiche arbeiten. Du möchtest dich noch weiterentwickeln, mehr verdienen oder dich auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren? Kein Problem, diese Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es:

Geprüfter Handelsfachwirt

Als Geprüfter Handelsfachwirt oder Geprüfte Handelsfachwirtin übernimmst du Fach- und Führungsaufgaben im Einzelhandel oder im Groß- und Außenhandel. Du kannst dich auf einen dieser Bereiche spezialisieren: Vertriebssteuerung, Handelslogistik, Einkauf oder Außenhandel. Die Dauer der Weiterbildung unterscheidet sich je nach Anbieter. Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind der Ausbildungsabschluss sowie eine mindestens einjährige Berufstätigkeit in diesem Bereich.

Betriebswirt Handel

Als Handelsbetriebswirt oder Handelsbetriebswirtin planst, steuerst und kontrollierst du Geschäftsprozesse im Groß- und Einzelhandel. Die berufliche Weiterbildung dauert 2 Jahre in Teilzeit.

Studium

Wer sagt denn, dass man nach einer Ausbildung nicht mehr studieren kann? Deine praktischen Kenntnisse kannst du hier durch akademisches Wissen erweitern. Zum Beispiel mit einem Bachelorabschluss in Handelsbetriebswirtschaft, Internationaler Wirtschaft oder BWL.

Dein Gehalt als Groß- und Außenhandelskaufmann

So viel verdienst du

Du möchtest eine kaufmännische Ausbildung machen und schon während der Ausbildung ein gutes Gehalt verdienen? Dann bist du in der Metall- und Elektro-Industrie genau richtig! Die Höhe deines Gehaltes kann sich je nach Region unterscheiden, ist aber zumeist höher, als in anderen Branchen. Abhängig ist dein Gehalt außerdem davon, ob dein Unternehmen nach Tarifvertrag bezahlt.

Als Anhaltspunkt beziehen wir uns hier auf den Verdienst im Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen. Dort liegt dein Gehalt als Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement im ersten Ausbildungsjahr bei fast 1.000 Euro. Im letzten Ausbildungsjahr verdienst du etwa 1.102 Euro.

Wenn du als Kaufmann oder Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement in den Beruf einsteigst, kannst du im ersten Berufsjahr bei Bezahlung nach Tarifvertrag in Nordrhein-Westfalen mit etwa 2.884 Euro rechnen (inkl. Leistungszulage).

Auch nach deiner Ausbildung ist der Verdienst in der Metall- und Elektro-Industrie meist höher, als in anderen Branchen. Dabei spielen natürlich deine Berufserfahrung und Verantwortlichkeit eine große Rolle. Denk daran, dass von deinem Brutto-Gehalt noch Abzüge für Steuern, Sozialversicherung usw. abgehen. Was dann übrig bleibt, ist dein Netto-Gehalt und fließt auf dein Konto.